Gemeinde digital - Euphorie um digitale Gottesdienste

Wir erleben eine digitale Revolution in der Kirche. Seit dem Corona Lockdown der klassische Gottesdienst wieder durchgeführt werden kann, fragen sich so manche Kirchen, wie denn die optimale Form eines Gottesdienstes gestaltet werden soll.

Von Corona befeuert 

Euphorie um digitale Gottesdienste 

Wir erleben eine digitale Revolution in der Kirche. 

Seit dem Corona Lockdown der klassische Gottesdienst wieder durchgeführt werden kann, fragen sich so manche Kirchen, wie denn die optimale Form eines Gottesdienstes gestaltet werden soll. Aus gutem Grund: Die Effekte von Streaming-Gottesdiensten sind eindeutig: Auf einen Schlag wurde das sonst in geschlossenen Räumen abgehaltene Programm publik. Und die Zuschauerzahlen überstiegen in vielen Fällen die Besucherzahlen eines normalen Gottesdienstes deutlich. 

Ist der Online-Gottesdienst das grosse evangelistische Werkzeug? 

Während des Lockdowns hatten wir an jedem Sonntag ein Phänomen: Sobald online, schnellten die Zuschauerzahlen während des Gottesdienstes in die Höhe, in der Statistik erkennbar als ein steiler Zacken. – Vierzehn solche Zacken entstanden während des Lockdowns: Die Corona- Krone. Nach der anfänglichen Euphorie der Statistikfreunde macht sich eine Portion Ernüchterung bemerkbar. Denn die Kurven der Zuschauerzahlen sinken. Und zwar seit genau dem Zeitpunkt, an dem wieder normale Gottesdienste abgehalten werden. Haben Online-Gottesdienste also doch nur den Anspruch von treuen Kirchengängern nach einer Predigt befriedigt? 

Aus dieser Perspektive gesehen, dürfte ein verlorener Zuschauer ein gewonnener Besucher geworden sein. Die ewige Frage nach dem «Warum besuchst du den Gottesdienst?» scheint nun sich für ein erstes Mal statistisch anhand des Verhaltensmusters beantworten. 

Zum anderen müssen all jene Kirchen, die schon vor dem Lockdown ihre Predigten ins Internet stellten, attestieren, dass nur die Differenz in der Zuschauerstatistik zum möglichen evangelistischen Wert gezählt werden kann. Und auch diese Kennzahl wirft Fragen auf, denn nicht jede Kirche sah sich in der Lage, solch grosse neue Neuerungen mitzutragen. Die Angst wird spürbar, dass es zu Benachteiligungen von kleinen Kirchen kommen könnte. Für die Aussenwahrnehmung einer Kirche zählen neue Anforderungen. Als «Gemeinde» verstehen wir die Gemeinschaft. Dieser Aspekt geniesst in einem simplen Video keinen Stellenwert


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